KARATE DOJO NIEDERNHAUSEN E.V.

"Den  Geist der Bemühung entfalten."

Die Geschichte des Karate

Eine der bekanntesten Überlieferungen besagt, dass der indische Mönch Bodhidharma (440-528) den Buddhismus ca. 500 n. Chr. nach China brachte und sich im Kloster der Shaolin niederließ. Dort lehrten er und seine Nachfolger den Mönchen u.a. verschiedene Körperübungen und Atemtechniken. Im Laufe der Zeit sind Körperübungen und Atemtechniken dann mit einheimischen Kampfformen verbunden worden, wie z.B. dem Quanfa (chinesisches Boxen).

Durch den kulturellen Austausch zwischen China und den nördlichen japanischen Inseln gelangten auf diesem Wege auch chinesische Mönche nach Japan. Diese brachten neben dem  Buddhismus und Konfuzianismus auch das Quanfa mit nach Japan. Eine ebenfalls große Bedeutung in Bezug auf die Entwicklung des Karate-Dô wird der Insel Okinawa zugesprochen. Hier soll sich eine mehr als 1000 Jahre alte eigenständige waffenlose Kampfform entwickelt haben, die sich Okinawa-Te ("Okinawa-Hand") nannte. Das Karate-Dô (Kara=leer, Te=Hand, Dô=Weg), "der Weg der leeren Hand" war zunächst ein Privileg der Adeligen, wie dem Tenno (Kaiser), den Daimyô (Fürsten) und deren Gefolgsleuten, den Bushi (Krieger). Für den Rest der Bevölkerung blieb diese Kunst verborgen, Das hinderte die einfache Bevölkerung jedoch nicht daran ebenfalls Karate im Verborgenen zu üben.

Seit dem 17. Jhd. fand eine Verschmelzung der Kampfkünste aus China und Okinawa statt. So stand "Kara" zunächst für China. In Verbindung mit dem Okinawa-Te bedeutete "Kara-Te" hier noch "China-Hand". Hieraus bildeten sich dann auf Okinawa drei herausragende Kampfkunstschulen: das Shuri-Te, das Tomari-Te und das Naha-Te. Aus dem Shuri-Te und Tomari-Te entwickelte sich der Stil des Shorin-Ryu, dessen Techniken stark an die Shaolin-Techniken erinnern und als Überlebenstechniken gelten. Im Naha-Te legte man etwas mehr Wert auf Atemtechniken und entwickelte hieraus das Shorei-Ryu. Das Karate kennt vier große Stilarten, aus denen sich viele weitere weltweit gebildet und entwickelt haben.

Als erstes ist hier der von Kenwa Mabuni (1893-1957) entwickelte Shito-Ryu-Stil zu nennen. Shito-Ryu (Ryu=Schule) ist eine Verbindung aus dem Shorin-Ryu und Shorei-Ryu. Chojun Miyagi (1888-1953) gründete den Goju-Ryu-Stil ("hart-weich"). Die Atemtechniken aus dem Shorei-Ryu bilden die Wurzeln dieses Stils.

Der Wado-Ryu-Stil (Wado=Weg des Friedens) wurde von Hironori Ohtsuka (1892-1982) gegründet. Er kombinierte das Karate von seinem Meister und Lehrer Funakoshi vor allem mit den Ausweichbewegungen des Jujutsu. Gichin Funakoshi (1868-1957) ist verantwortlich für das Shôtôkan-Ryu. Das Shôtôkan-Ryu ist ein sehr kraftvoller Stil in dem Härte, weiche Bewegungen und Atemtechniken gleichermaßen bedeutsam sind.  

Anekdote: Mit der Begriffsentstehung "Shôtôkan" war Funakoshi bis an sein Lebensende sehr unzufrieden. Er war nicht nur ein Karategroßmeister sondern auch ein sehr beliebter Buchautor. Hierfür verwendete er den Künstlernamen "Shôtô", was soviel wie "das Rauschen der Kiefernwipfel" bedeutet.

"Kan" ist die einfache Bezeichnung für Haus. Da Funakoshi seine Kunst selbst nur als Karate bezeichnete, prägten seine Schüler diesen Stilbegriff, in dem sie ihren ersten Trainingsraum "Shôtôkan" nannten und somit ihr Karate ab diesem Zeitpunkt unter dieser Bezeichnung populär machten.

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